Die Abteilung der Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte besitzt einen Teil des wissenschaftlichen Nachlasses von Prof. Dr. Richard Hamann-Mac Lean. Er enthält neben Sonderdrucken, auch Manuskripte und Fotografien seiner Publikationen. Zudem sind einige Briefe und schriftlicher Austausch mit anderen Forschenden vorhanden.
Prof. Hamann-Mac Lean war ein herausragender Gelehrter der kunsthistorischen Mediävistik. Seine Arbeit zur byzantinischen Wandmalerei in Serbien und Makedonien gilt noch heute als grundlegende Literatur dieser Kirchen. Neben dem Forschungsschwerpunkt der byzantinischen Malerei forschte er auch zu Architektur und Plastik des französischen und deutschen Früh- und Hochmittelalters. Zudem war er in verschiedenen Projekten als Fotograf tätig. Unter anderem stammen 15.000 Fotografien im Bildarchiv Foto Marburg von ihm. Seine Fotosammlung übernahm die Universität Trier.
Bereits früh lernte er die Kunstgeschichte durch seinen Vater Richard Hamann, Professor für Kunstgeschichte an der Universität Marburg, kennen und studierte nach dem Abitur von 1926 bis 1933 Kunstgeschichte, Archäologie und romanische Philologie an den Universitäten Marburg, München, Berlin und Paris. Zwei Jahre darauf erfolgte die Promotion 1935 mit dem Titel „Das Lazarusgrab in Autun“. Seine Habilitation erreichte er 1939 mit seiner Arbeit zum ikonographischen Problem der Friedberger Jungfrau. Seine Karriere als Dozent beginnt er 1940 an der Universität Halle-Wittenberg, bis er 1945 als Lehrender zur Universität Marburg wechselte. Im Anschluss übernahm er von 1946 bis 1950 die Leitung der Volkshochschule Marburg und ist zeitgleich Direktor des Forschungsinstituts für Kunstgeschichte in Marburg. An der Universität Marburg ist er von 1949 bis 1967 als außerordentlicher Professor tätig, bevor er 1967 den Ruf als ordentlicher Professor der Universität Mainz annahm. Hier arbeitete er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1973. Im Jahr 2000 starb er im Alter von 91 Jahren in Mainz und wurde in Berlin beerdigt.