23.11.2022 – Jutta Dresken-Weiland

Mittwoch, 23. November 2022

Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland (Göttingen)

Neue Forschungen zu den Ciboriumsäulen von San Marco in Venedig

Zu den ungewöhnlichsten und zugleich unbekanntesten Denkmälern der spätantiken und frühbyzantinischen Kunst gehören die vier reliefierten Ciboriumsäulen von San Marco in Venedig. Sie sind mit ihren neun Registern mit je neun Arkaden, mit 382 Figuren in insgesamt 97 Szenen das figuren- und szenenreichste erhaltene Denkmal der frühchristlichen und frühbyzantinischen Zeit und dennoch wenig bearbeitet und dürfen als „Pergamonaltar der Spätantike“ gelten. Die Säulen zeigen Szenen aus den Apokryphen und dem Neuen Testament, die mit der Vorgeschichte der Geburt Mariens auf Säule A beginnen und mit der Himmelfahrt Christi und dem thronenden, zum Jüngsten Gericht wiederkehrenden Christus auf Säule D enden. Wie sind die Säulen strukturiert, nach welchen Kriterien wurden die Bilder ausgewählt, was sind ihre Besonderheiten, wer ist der Auftraggeber?