Fachprofil

Karte des Byzantinischen Reiches. © RGZM / V. Kassühlke

Der zeitliche Rahmen, den das Fach umfaßt, reicht von der Spätantike (ab 3. Jh. n. Chr.) bis in das 15. Jh. Es ist die Epoche, in der durch politische und religiöse Umbrüche die römische Kaiserzeit zu Ende geht und, nachdem Rom seine Vormachtstellung verloren hat, mit Konstantinopel das Zentrum einer neuen Macht entsteht, das als Byzantinisches Reich bis zu seinem Untergang Nachbar und Rivale des Abendlandes in Politik, Kultur und Kunst bleibt.

Geographisch erstreckt sich diese Sphäre in der Spätantike auf alle Zentren und Provinzen des römischen Reiches und im byzantinischen Mittelalter vornehmlich auf den östlichen Mittelmeerraum.

Die Benennung "Christliche Archäologie" bezeichnet keine inhaltliche Ausrichtung, sondern geht auf die Anfänge dieser Disziplin zurück, als sie sich noch ausschließlich mit der frühchristlichen Kunst befaßte. Das Fach schließt an die Klassische Archäologie an, füllt die Lücke bis zu den Anfängen kunstgeschichtlicher Betrachtung (Karolingerzeit) und befaßt sich mit der, unmittelbar der Antike entwachsenen Hochkultur von Byzanz, die auch das Abendland stark befruchtet hat. Die Denkmäler der Architektur, der bildenden und angewandten Kunst aber auch alle sonstigen Zeugnisse materieller Hinterlassenschaft, wie Gebrauchsgüter, sind Gegenstand der Beschäftigung.